Der Prozess des Transfers jugendlicher chronisch kranker Patienten in die Erwachsenenbetreuung findet bisher nur unzureichend Beachtung. Für pädiatrische Patienten nach Nierentransplantation stellt diese Periode, die mit einem Transplantatverlust von über 20% assoziiert ist, jedoch ein besonderes Risiko im Hinblick auf die Langzeitfunktion der Niere dar. Einer der wesentlichen Faktoren, die zu Transplantatabstoßung oder -verlust bei Jugendlichen führen, ist die fehlende Adhärenz bezüglich der Einnahme immunsuppressiver Medikamente. Der Übergang in die Erwachsenenbetreuung ist deshalb ein Anliegen beider Bereiche, der pädiatrischen wie auch der Erwachsenenversorgung. Das setzt jedoch eine effektive Zusammenarbeit an dieser Schnittstelle voraus. Der vorliegende Beitrag erläutert medizinische und psychologische Risikofaktoren bzw. Barrieren, die diesen Prozess beeinflussen. Darüber hinaus wird ein speziell entwickeltes Trainingsprogramm für jugendliche Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz vorgestellt, das den Transferprozess in die Erwachsenenbetreuung unterstützt.