Ziele
Die koronare Herzkrankheit (KHK) ist weltweit eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität. Leicht zu erhebende und verlässliche Parameter sind erforderlich, um das Vorliegen und den Schweregrad einer KHK vorherzusagen und wirksame Diagnostik- und Therapiemodalitäten einzusetzen. Ziel war zu untersuchen, ob das System des Framingham-Risikoscores (FRS) dazu verwendet werden kann.
Methoden
In die Studie aufgenommen wurden insgesamt 222 Patienten (96 w, 126 m, Durchschnittsalter: 59,1 ± 11,9 Jahre), bei denen eine Koronarangiographie erfolgte. Das Vorliegen einer Stenose von >50 % wurde als kritische KHK beurteilt. Der FRS wurde für jeden Patienten berechnet. Der Schweregrad der KHK wurde anhand des Gensini-Scores festgelegt. Der Zusammenhang zwischen FRS und dem Gensini-Scroe wurde durch Korrelations- und Regressionsanalysen ermittelt.
Ergebnisse
Der durchschnittliche Gensini-Score betrug 18,9 ± 25,8, der Median des Gensini-Scores 7,5 (0–172); der durchschnittliche FRS lag bei 7,7 ± 4,2 und der Median des FRS bei 7 (0–21). Die Korrelationsanalyse ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen FRS und Gensini-Score (r = 0,432; p < 0,0001). Dieser Zusammenhang wurde mittels linearer Regressionsanalyse bestätigt (β = 0,341; p < 0,0001). Ein Grenzwert von 7,5 für den FRS sagte eine schwere KHK mit einer Sensitivität von 68 % und einer Spezifität von 73,6 % voraus (ROC, Fläche unter der Kurve: 0,776; 95 %-KI: 0,706–0,845; PPV: 78,1 %; NPV: 62,3 %; p < 0,0001).
Schlussfolgerung
Die vorliegende Studie ergibt Hinweise darauf, dass das FRS-System eine einfache und praktikable Methode ist, die zur Vorhersage des Schweregrads einer KHK verwendet werden kann. Da die Stichprobengröße der Studie klein war, sind zukünftige Studien in größerem Umfang zu diesem Thema erforderlich, um beständige Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.