Das Ziel dieser Studie was die klinische Bedeutung der während der Thrombolyse fort-schreitenden ST-Strecke nelevation zu ergründen. Deshalb teilten wir 153 Patienten mit einem erstmaligen akuten Myokardinfarkt (MI) in zwei Gruppen: Gruppe A, 55 Patienten mit einer fortschreitenden ST-Streckenelevation ≥1 mm über die ursprügliche ST-Elevation während der thrombolytischen Therapie und Gruppe B, 98 Patienten ohne dieses elektrokardiografische Muster. Die Patienten mit einem anterior MI in der Gruppe A (n=33) zeigten im Vergleich zur Gruppe B (n=41) keine Reduktion von der initialen ST-bestimmten zur endgültigen QRS-bestimmten Infarktgröße (+12% versu−27%; p=0.0005) und ein größeres Infarktareal (QRS-score: 18% versus 12%; p=0.00002). Patienten mit einem inferioren MI der Gruppe A (n=22) zeigten im Vergleich zur Gruppe B (n=57) eine geringere Reduktion von der initialen ST-bestimmten zur endgültigen QRS-bestimmten Infarktgröße (−30% versus −53%; p=0.03) und ein größeres Infarktareal (QRS-score: 15% versus 9%; p=0.03). Die Fläche unter der Kurve (AUC) der CK und CK-MB war in Gruppe A höher als in Gruppe B (anteriorer MI: AUCK-CK: 22048 versus 19490 U.h.I−1; p=0.07; AUC-MB: 2227 versus 2016 U.h.I−1; p=0.11; inferiorer MI: AUC-CK: 17206 versus 11004 U.h.I−1; p=0.01; AUC-MB: 2193 versus 1046 U.h.I−1; p=0.007). Sowohl die globale Linksventrikelfunktion als auch der Rückgang der ST-Strecke waren bei Patienten der Gruppe B signifikant besser. Eine Zwei- und Dreigefäßerkrankung wurde häufiger in Gruppe A beobachtet.
Eine fortschreitende ST-Streckenelevation während der thrombolytischen The rapie weist auf eine verminderte Rettung von Myokard durch die thrombolytische Therapie und ein größeres endgültiges Infarktareal hin.