Der Einfluss von Geolokatoren auf Bruterfolg und jährliche Rückkehrraten eines ziehenden Singvogels
Unsere Kenntnis der alljährlichen Wanderungen kleiner Zugvögel hat mit der Einführung kleiner, leichter Geräte zur geographischen Positionierung (Geolokatoren) stark zugenommen. Allerdings wurden die Auswirkungen dieser Geräte auf Fortpflanzung und Überleben bisher nur unzureichend getestet. Wir untersuchten die Auswirkung eines 1 g schweren Geolokators (befestigt mit Gurt um Beine und Rücken, vor dem Schwanz) auf erwachsenen Sumpfschwalben (Tachycineta bicolor) auf Fütterverhalten der Eltern, Wachstumsrate und Größe der Küken, Ausfliegeerfolg und Rückkehrraten zwischen 2011 und 2012. An einem Brutplatz wurden zudem Fütterraten, Kükenwachstum und Kükengröße zwischen paarigen Nistkästen verglichen, wo an einem Nest jeweils ein Partner mit Geolokator markiert war (Geolokator-Nistkasten), am zweiten Nest jedoch zwei unmarkierte Partner brüteten (Kontrolle). Wir fanden zwischen den beiden Gruppen keine Unterschiede in der Häufigkeit der Fütterungen oder der Zeit, die Elterntiere am Nest verbrachten. Die mit Geolokator markierten Vögel fütterten ihre Küken ebenso häufig wie ihre unmarkierten Brutpartner. Küken aus Geolokator-Nestern hatten eine ähnliche Wachstumsrate wie Küken aus Kontroll-Nestern. Obwohl wir keine kurzfristigen negativen Einflüsse fanden, waren die Rückkehrraten der mit Geolokator markierten Sumpfschwalben signifikant niedriger, als die der unmarkierten Kontrollvögel. Insgesamt fanden wir wenige Hinweise, dass Geolokatoren auf kurze Sicht die Reproduktion beeinflussen, aber auf lange Sicht fanden wir, dass Geolokatoren höhere Sterblichkeit, Auswanderung oder geringere Brutwahrscheinlichkeit bedingten.