Bei allen modernen Verfahren zur Roheisen- und Eisenschwammerzeugung wird Wasserstoff in verschieden hohen Anteilen im Gemisch mit Kohlenmonoxid als gasförmiges Reduktionsmittel eingesetzt. Für die Erzeugung von Eisenschwamm wurden Direktreduktionsanlagen im industriellen Maßstab mit reinem Wasserstoff betrieben. Aufgrund der physikalisch-chemischen Eigenschaften hat Wasserstoff im Plasmazustand ein sehr hohes chemisches Reduktionspotential im Vergleich zu Kohlenstoff. Das eröffnet die Möglichkeit eines innovativen – disruptiven – Verfahrenskonzeptes, der direkten Erzeugung von Rohstahl aus Erz mit Wasserstoffplasma in einem Verfahrensschritt ohne direkte Treibhausgasemissionen. Mit den bisher durchgeführten Grundlagenuntersuchungen an der Montanuniversität Leoben, die von Prof. Herbert Hiebler gestartet und vorangetrieben wurden, wurden Basisdaten für so ein Verfahren ermittelt. Für eine industrielle Umsetzung des Verfahrenskonzeptes sind aber noch weitergehende Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten durchzuführen, um Lösungsvorschläge für eine Produktionsanlage in Up-scaling-Schritten zu testen.