Im Rahmen des ersten telefonischen Gesundheitssurveys (GSTel03) wurden auch die Prävalenz von Osteoporose und assoziierten Faktoren bei Frauen ab 45 Jahren untersucht. Die Lebenszeitprävalenz einer ärztlich diagnostizierten Osteoporose lag bei 14,2%. Innerhalb dieser Gruppe wurde dann nach einem ärztlich diagnostizierten, Osteoporose-bedingten Knochenbruch gefragt, und rund 15% der Frauen bejahten dies. Punktschätzer für die Gesamtprävalenz der Osteoporose nahmen signifikant von 4% in der jüngsten auf 30% in der höchsten Altergruppe zu (10-Jahres-Altersklassen). Es bestand kein signifikanter Zusammenhang zwischen Osteoporose und Sozialstatus oder Wohnort im früheren Ost- bzw. Westdeutschland. Osteoporose war jedoch bei Frauen mit Migrationshintergrund deutlich überrepräsentiert (altersadjustierte Odds Ratio: 1,68; 95%-KI: 1,07–2,63). In altersadjustierten, logistischen Regressionsmodellen wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen Osteoporose und folgenden Faktoren beobachtet: rheumatoide Arthritis oder Arthritis, deutliche (>5 cm) Abnahme der Körpergröße seit dem 25. Lebensjahr, postmenopausale Hormontherapie, schlechtere Einschätzung des subjektiven Gesundheitszustandes, stärkere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen. Zwischen Osteoporose und Body-Mass-Index (Berechnungsgrundlage: Selbstangaben zu Größe und Gewicht) bestand kein Zusammenhang. Trotz methodischer Einschränkungen belegen diese bevölkerungsbezogenen und repräsentativen Daten, dass Osteoporose ein häufiges und ernst zu nehmendes Gesundheitsproblem bei älteren Frauen ist. Ebenso reflektieren die Ergebnisse die erhebliche Versorgungsvariabilität im Zusammenhang mit Osteoporose. Es besteht Bedarf an Studien zur Versorgungsqualität. Darüber hinaus sollten Krankheitsendpunkte und Risikofaktoren zur Osteoporose in ein Gesundheitsmonitoring auf der Basis bevölkerungsrepräsentativer Stichproben aufgenommen werden.