Auch wenn bildungsbiografisch folgenreiche Entscheidungen bereits weit vor dem Ende des Besuchs einer allgemeinbildenden Schule erfolgen, gilt der daran anschließende Übergang in Ausbildung und Studium als eine zentrale Weichenstellung für den Lebensverlauf junger Menschen. Auf der Basis einer repräsentativen Stichprobe mit retrospektiv erhobenen Daten von 7448 Personen zeichnet der Beitrag die an den Schulbesuch anschließenden Übergänge in Ausbildung und Studium bis hin zum Erwerb anerkannter Zertifikate schrittweise nach. Mittels binär logistischer Regressionsmodelle wird der Einfluss relevanter Hintergrundvariablen auf die einzelnen Übergangsschritte geprüft. Diese bilden die Basis für die jeweiligen Übergangswahrscheinlichkeiten eines Markov-Modells, welches veranschaulicht, dass die einzelnen Übergangsetappen für eine Beschreibung der Gesamtdynamik des Übergangsprozesses von zentraler Bedeutung sind. Erwartungsgemäß wirken Bildungsabschluss, Geschlecht sowie soziale und ethnische Herkunft auf die Dynamik des Übergangsprozesses ein. Darüber hinaus spielt die Region Ost – West sowie die Situation auf dem Ausbildungsmarkt für Übergangsverläufe eine Rolle. Für alle Bildungsabschlüsse zeigt sich als erstaunliches Ergebnis, dass ein niedrigeres Bildungsniveau im Elternhaus mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einhergeht, mit der Berufsausbildung im direkten Anschluss an die Schule zu beginnen. Naheliegend ist, dass Episoden, die dem Schulbesuch nachfolgen, von den Unterstützungspotenzialen im Elternhaus abhängen und sich entsprechend unterschiedlich gestalten.