Fragestellung: Bei Patienten mit finaler Nierenerkrankung ist eine hohe Prävalenz von Schlafstörungen (Insomnie, Periodische Beinbewegungen, Schlafapnoe) zu beobachten. Die Lebensqualität ist dadurch zusätzlich eingeschränkt und das kardiovaskuläre Risiko erhöht.Das Auftreten von schlafbezogenen Atmungsstörungen bei Patienten unter Langzeitdialyse wurde bisher nur wenig beleuchtet.
Patienten und Methodik: Wir rekrutierten 20 Patienten mit finaler Nierenerkrankung und einer mehr als 10 Jahre andauernden Hämodialyse. Es wurde die komplette Schlafanamnese, inklusive der Epworth Sleepiness Scale, erhoben sowie eine polysomnographische Untersuchung durchgeführt.
Ergebnisse: Alle Patienten hatten einen gestörten Schlaf mit häufigem Erwachen (durchschnittl. Arousal Index=19.1±15.4 Ereignisse/Std., durchschnittl. Schlafeffizienz 79.3%±11%).Die gesamte Schlafzeit betrug 376±90 min. Acht Patienten erfüllten die Diagnosekriterien für eine schlafbezogene Atmungsstörung, mit einem AHI von > 5/h. Wir fanden signifikante Unterschiede zwischen den zwei separierten Gruppen (Patienten mit vs. ohne schlafbezogene Atmungsstörungen) hinsichtlich des BMI, des Serumkreatinins und der Blut-Harnstoff-Stickstoff-Konzentration (BUN – blood urea nitrogen).
Schlussfolgerung: Schlafbezogene Atmungsstörungen treten bei Patienten mit finaler Nierenerkrankung unter Langzeitdialyse (> 10 Jahre) im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung häufiger auf. Möglicherweise ist dies eine Konsequenz aus der langjährigen Nierenerkrankung und aus der urämischen Milieuexposition.