Die Anzahl der Patienten auf der Warteliste für eine Nierentransplantation ist auch in den vergangenen Jahren nahezu konstant hoch geblieben. In dem aktuellen Beitrag werden am Beispiel der AB0-inkompatiblen Nierentransplantation sowie der Überkreuzlebendspende zwei Strategien beleuchtet, um dem aktuellen Organmangel entgegenzuwirken. Durch ein aufwendiges Therapiemanagement ist es möglich, erfolgreich und mit guten Langzeitergebnissen AB0-inkompatible Transplantationen durchzuführen. Bislang ist diese Methode in Deutschland allerdings nur in vereinzelten Zentren durchgeführt worden. Bei der Überkreuzlebendspende wird bei zwei spendewilligen und nicht kompatiblen Paaren erst nach Austausch der Organe untereinander eine kompatible Situation geschaffen und so die Transplantation in beiden Fällen ermöglicht. Zwar ist im Deutschen Transplantationsgesetz verankert, dass eine Lebendspende lediglich bei persönlicher Verbundenheit erlaubt ist, dennoch ist eine Überkreuzspende unter besonderen Gesichtspunkten mit dem Gesetz prinzipiell vereinbar und ermöglicht bei ansonsten inkompatiblen Verhältnissen eine erfolgreiche Transplantation.