Die objektive Feststellung von Sicherheit im Krankenhaus bedarf einer eigenen Definition und ist nicht mit Parametern der Betriebssicherheit, wie in anderen Bereichen, messbar. Die Erfassung und Quantifizierung sog. vermeidbarer unerwünschter Ereignisse (VUE) macht Sicherheit messbar(er). VUE treten im Rahmen von Krankenhausbehandlungen zu 9,2 % auf, die Sterblichkeit bei diesen Ereignissen liegt bei 0,1 %. Die subjektive Bewertung und das mediale Interesse an solchen unerwünschten Ereignissen korreliert jedoch selten mit objektiv messbaren Sicherheitsparametern. VUE wie Komplikationen, Fehler, Versagen und Verstöße sollten sorgsam definiert und klar unterschieden werden. Kumulativ liegt die Komplikationshäufigkeit perioperativ (weltweit) sicher über 10 %. Die Sicherheit im Zusammenhang mit Operationen wird eingriffsbezogen am meisten durch Wundinfektionen (Sicherheit 98 %) und nosokomiale Infektionen (Sicherheit 97 %) gefährdet. Die Sicherheit vor Problemen in Anästhesie, Bluttransfusion und sog. Indexereignisse (z. B. Patienten-/Seitenverwechslung) ist deutlich höher. Objektiv kann ein Krankenhaus nach den meisten Parametern als sicher für die Patienten angesehen werden. Checklisten verbessern nachweislich die Sicherheit. Meldesysteme (für kritische Ereignisse), Schulungen und Trainings- und Verhaltensänderungen könnten die Sicherheit möglicherweise verbessern, die Effekte sind allerdings schwer messbar.