Die Definition der Gesamtausrichtung eines Unternehmens und der schrittweisen Erreichung strategischer Ziele zählt zu den klassischen unternehmensstrategischen Aufgaben. Bei der Bestimmung der Massnahmen sind Entscheidungen über alternative Vorgehensweisen und Projekte zu treffen, etwa bei der Wahl neu einzuführender Produkte, der Erschliessung neuer Märkte oder der Auswahl auszulagernder Prozesse sowie der Dienstleister. In jedem Fall ist über den Sinn sowie die Vor- und Nachteile des Vorhabens zu befinden. Verfahren zur Entscheidungsunterstützung leisten dazu einen Beitrag, indem sie möglichst viele der als relevant erachteten Aspekte zusammentragen, die verschiedenen und teilweise diametralen Wechselwirkungen gegeneinander abwägen und schliesslich eine Entscheidungsfindung zugunsten oder gegen das Vorhaben erlauben. Neben dem systematischen Vorgehen zählen auch die Dokumentation und die spätere Nachvollziehbarkeit zu den Motiven in der Praxis. Dennoch deuten Meldungen über bereits nach kurzer Zeit gescheiterte und rückgängig gemachte Sourcing-Vorhaben – sei es aufgrund verfehlter Kosteneinsparungsvorgaben, unerwarteter Folgekosten oder des Verlusts der unternehmerischen Freiheit – auf eine unzureichende Annäherung an die Thematik der Bewertung im Rahmen der Entscheidungsfindung hin. Bild 7-1 bestätigt diese Aussage und zeigt anhand der Ergebnisse einer Befragung unter 98 internationalen Unternehmensvertretern die mehrheitlich nicht erfüllten Erwartungen bei Sourcing-Projekten.