Im Mühlviertel wurde im Verbreitungsgebiet ausgewählter, gut definierter kristalliner Gesteine – vorwiegend Granite – das lokale Grundwasser gezielt auf Radon-222 beprobt. Das Ergebnis zeigt einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Urangehalt der Gesteine und dem Radongehalt der Grundwässer auf. Die Messwerte lagen zwischen 1 und 15 ppm Uran im Gestein und zwischen 0,2 und 719,5 Bq/l Radon-222 im Grundwasser.
Um im beprobten Grundwasser einen möglichen Oberflächeneinfluss, der den Radon-222-Gehalt herabsetzen würde, weitgehend ausschließen zu können, wurde auch der CO2-Partialdruck und der Sauerstoff-18-Gehalt bestimmt und die während der Beprobung herrschende hydrologische Situation berücksichtigt. Jene Proben, bei denen sich ein deutlicher Oberflächeneinfluss abzeichnete, wurden nicht in die Auswertung mit einbezogen, da sie nicht das volle empirische Radon-Emanationspotenzial des Aquifer zeigen.
In Kombination mit detaillierten geologischen Karten sowie petrographischen und aeroradiometrischen Informationen können gezielte Radon-222-Bestimmungen im Grundwasser einen wichtigen Beitrag für Radonpotenzialkarten liefern. Die Signifikanz der Radonanalysen kann durch begleitende hydrochemische und isotopenhydrologische Untersuchungen wesentlich verbessert werden.