Genexpressionsprofile haben gezeigt, dass proliferationsassoziiert exprimierte Gene von ausschlaggebender prognostischer Bedeutung beim Mammakarzinom sind. Mit dem immunhistochemischen Marker Ki-67 steht ein routinemäßig in der Pathologie einsetzbares Instrument zur Proliferationsbestimmung zur Verfügung. In zahlreichen retrospektiven aber nur sehr wenigen prospektiven Studien konnte die prognostische Relevanz von Ki-67 gezeigt werden. Trotz hinsichtlich Feldauswahl, Zellzahl, quantitativer oder semiquantitativer Zählweise und Grenzwerten noch nicht vereinheitlichter Bestimmungsmethodik findet Ki-67 eine breite Anwendung in der Mammapathologie. Gründe hierfür sind die im sehr hohen und niedrigen Bereich gute Reproduzierbarkeit, die mögliche Objektivierung des Gradings und die insbesondere an Stanzbiopsien bessere Praktikabilität im Vergleich zum Mitosenzählen. In der neoadjuvanten Therapie des hormonrezeptorpositiven Mammakarzinoms kann Ki-67 wahrscheinlich die Prädiktion der Wirksamkeit einer alleinigen Rezeptorblockade ohne Chemotherapie ermöglichen.