ZIELSETZUNG: Ziel dieser prospektiven, randomisierten, kontrollierten Studie war es, den Effekt einer gezielten Ernährungsintervention auf den postoperativen oxidativen Stress und die Krankenhausaufenthaltsdauer bei Hüftfrakturpatienten zu untersuchen. METHODEN: Vierzehn Patienteninnen (Interventionsgruppe = SG) erhielten postoperativ eine individuell angepasste Nahrungsergänzung mit Protein und Antioxidantien, neun Patientinnen ohne Ernährungstherapie bildeten die Kontrollgruppe (= CG). Blutproben wurden präoperativ (T1), am Tag der Entlassung (T2) und drei Wochen (T3) danach gesammelt. Die Plasmakonzentrationen an Albumin und Gesamtprotein (TP) wurden mittels Autoanlyzer bestimmt. Advanced Oxidation Protein Products (AOPP) und die Totale Antioxidative Kapazität (TAC) wurden photometrisch, Malondialdehyd (MDA) mittels HPLC analysiert. ERGEBNISSE: Während die Plasmakonzentration an Albumin, TP und TAC innerhalb der SG postoperativ konstant blieb, wurde in der CG eine signifikante Reduktion (T1>T2, p< 0,01) dieser Parameter, welche nach der Phase T2–T3 wiederum das Ausgangsniveau (T2 > T3, p< 0,05) erreichten, erfasst. Dies resultierte in signifikanten Differenzen von TP (T2: SG>CG, p< 0,05) und TAC (T2: SG>CG, p< 0,01) zwischen den untersuchten Gruppen. Weiters zeigte sich postoperativ in beiden Gruppen ein signifikanter Anstieg der Plasmaspiegel an AOPP und MDA (T1 < T2, p< 0,01), welche im weiteren Studienverlauf in der CG (AOPP: T1 < T3, p< 0,05; MDA: T1 < T3, p< 0,01), nicht jedoch in der SG (T2>T3, p< 0,01) signifikant erhöht blieben. MDA and AOPP korrelierten in beiden Gruppen signifikant positiv (p< 0,01), TAC und Albumin signifikant negativ (p< 0,05) mit der Krankenhausaufenthaltsdauer. SCHLUSSFOLGERUNGEN: Individuell angepasste Supplementation mit Nährstoffen kann das Auftreten von postoperativem oxidativen Stress verringern, sowie die Krankenhausaufenthaltsdauer bei Hüftfrakturpatienten verkürzen.