Jährliche Überlebensrate und Brutortstreuung bei einem an stabile Umweltbedingungen angepassten Seevogel: Auswirkung auf Schutzmaßnahmen
Um Arten auf Landschaftsebene zu schützen ist es wichtig, die räumliche Dynamik der Populationen zu verstehen. Es ist möglich, dass Arten, die an eine stabile Umwelt angepasst sind, ihre Brutgebiete nicht verändern können, selbst wenn diese infolge anthropogener Veränderungen nicht mehr optimal sind. Stattdessen könnten sie dort erfolglos zu brüten versuchen oder gar nicht mehr brüten. Damara-Seeschwalben S. balaenarum ernähren sich im hochproduktiven Benguela Auftriebsgebiet. Sie brüten an der Küste der Namibwüste, wo Überbauungen und Fahren im Gelände ihre Brutgebiete gefährdet. Wir präsentieren jährliche Überlebensraten und Dispersionswahrscheinlichkeiten basierend auf 214 brütenden adulten Damara-Seeschwalben, ermittelt durch Fang-Wiederfang Methoden über neun Jahre (2001–2009) in zwei Kolonien Zentralnamibias. Multi-state Modelle in Programm MARK zeigten für diese Daten, dass die jährliche lokale Überlebensrate von Damara-Seeschwalben 0.88 (95% Vertrauernsbereich 0.73–0.96) war und die jährliche Dispersionswahrscheinlichkeit zwischen den Kolonien betrug 0.06 (0.03–0.12). Die hohe Überlebensrate und niedrige Dispersionswahrscheinlichkeit sind vergleichbar mit anderen an stabile Umwelten angepassten Seevögeln. Diese Schätzungen sind ein erster Beitrag zum Verständnis der Demographie von Damara-Seeschwalben. Die niedere Dispersionswahrscheinlichkeiten legen nahe, dass der Schutz der Brutgebiete, wie er momentan betrieben wird, eine tatsächlich wichtige Maßnahme zum Schutz dieser Art ist.