Neurodegenerative Erkrankungen wie Chorea Huntington, spinozerebelläre Ataxien, M. Parkinson oder M. Alzheimer manifestieren sich im Erwachsenenalter mit langsam progredienten, aber unaufhaltsamen Symptomen. In diesem Stadium suchen die meisten Patienten einen Arzt auf, der eine eindeutige Diagnose stellen kann. Es ist jedoch gut belegt, dass der sichtbaren Erkrankung ein präsymptomatisches Krankheitsstadium vorausgeht, das mehrere Jahre dauern kann. Ein eindrucksvolles Beispiel ist der M. Parkinson, bei dem bereits mehr als die Hälfte der dopaminergen Neuronen der Substantia nigra verloren ist, bevor sich erste motorische Zeichen entwickeln. Untersuchungen des präsymptomatischen Stadiums neurodegenerativer Erkrankungen sind für ein verbessertes Verständnis dieser Erkrankungen und die Entwicklung präventiver Strategien von zentraler Bedeutung. Es ist daher wichtig, die frühesten und sensitivsten klinischen Zeichen und biologischen Marker zu identifizieren, die den Beginn der Erkrankung ankündigen. Weiterhin können durch das Studium präsymptomatischer Krankheitsstadien kompensatorische Mechanismen aufgedeckt werden, die eine scheinbar normale Hirnfunktion bei fortschreitender Neurodegeneration gewährleisten.