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Für die infizierte Osteoradionekrose (IORN) des Kiefers werden unterschiedliche pathogenetische Mechanismen initialer Strahlenfolgen im Knochen diskutiert: Wichtige Parameter sind dabei die direkte Zellschädigung der Osteozyten [28] und die Gefäßfibrosierung [21]. Bislang liegen wenige Kenntnisse zum Ausmaß der initialen, subklinischen Veränderungen vor. 4 Probengruppen wurden anhand verschiedener Patientenkollektive definiert: Gruppe 1: gesunde Unterkieferproben meist von orthodontischen Operationen (n = 10 Patienten); Gruppe 2: Unterkieferproben mit manifester IORN (n = 12 Patienten); Grruppe 3: Unterkieferproben nach 36 Gy präoperativer Radio(chemo)therapie (n = 9 Patienten); Gruppe 4: Unterkieferproben nach 60–70 Gy Bestrahlung ohne Hinweise auf IORN (n = 9 Patienten). Alle Proben wurden histotomographisch mit konfokaler Laser-Scanning-Mikroskopie (CLSM), durchlichtmikroskopisch (DL) und dunkelfeldmikroskopisch (DFM) nach Fluoreszenzmarkierung des intakten Zellkerns (Bisbenzimid H 33258) untersucht. Korrelierende Histologien identischer Probenareale erfolgten an Trenndünnschliffen [8]. Als Ergebnisse wurden gefunden: 1. Alle unterschiedlich bestrahlte Knochenproben zeigten Areale mit weitgehendem bis vollständigem Verlust vitaler Osteozyten. Diese Strahlenfolge trat auch schon nach 36 Gy und kurzem Intervall bis zur Operation (Gruppe 3) auf. 2. Im CLSM zeigten sich zusätzlich mikromorphologische Veränderungen der lamellären Struktur, die zwischen den Probengruppen progredient waren. Hieraus können folgende Schlußfolgerungen gezogen werden: 1. Der vorbeschriebene Vitalitätsverlust der Osteozyten [10, 23, 28] konnte als sehr frühe, initiale, radiogene Läsion bestätigt werden. 2. Zusätzlich zeigten sich Veränderungen der lamellären Mikroarchitektur des Knochens als frühe und im Gruppenvergleich progrediente Strahlenläsion. Die mikromechanisch funktionelle Bedeutung dieser Veränderung muß in weiterführenden Untersuchungen eruiert werden....
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