Selbstheilung ist ein natürlicher Vorgang, der allen lebenden Organismen zu eigen ist und eine höhere Lebensspanne sowie die Fähigkeit zur Anpassung an Umgebungsveränderungen mit sich bringt. Inspiriert von dieser evolutionär entwickelten Funktionalität haben Wissenschaftler und Ingenieure synthetische Materialien mit Selbstheilungsvermögen erschaffen. In Anlehnung an mechanisch ausgelöste chemische Vorgänge und die Speicherung und Abgabe flüssiger Reagentien in der Natur wurden neue Materialien mit höherer Lebensspanne entwickelt, die nach Beschädigung ihre mechanische Integrität sowie zusätzliche Funktionen regenerieren können. Dieser Aufsatz beschreibt die Grundlagen dieses aktuellen Gebiets an der Schnittstelle zwischen Chemie, Physik, Material‐ und Ingenieurwissenschaften.