Bei 35 Patienten (mittleres Alter 64,0 Jahre (±10,4 Jahre) wurde bei fehlender oder unbrauchbarer V. saphena magna neben der einoder beidseitigen A. thoracica interna (ITA) die rechte A. gastroepiploica (GEA) zur Revaskularisation der rechten Koronararterie (RCA) verwendet. Ausgeschlossen wurden Patienten mit erheblicher Adipositas (Broca-Index >20%) sowie Patienten mit abdominellen Voroperationen. In einem Fall konnte die GEA wegen Plaquebildung nicht verwendet werden. Bei 23 Patienten wurde die GEA mit dem R. interventricularis posterior (RIVP), bei 11 Patienten mit der RCA vor bzw. in Höhe der Crux anastomosiert.
Von den 34 mit GEA versorgten Patienten verstarb einer (2,9%), bei dem die GEA mit einer dominanten RCA anatomososiert war, frühpostoperativ an therapierefraktärem Herzversagen. Bei diesem Patienten wurde die während der Reanimation von der Anastomose abgescherte GEA frei blutend in der Bauchhöhle gefunden. An weiteren Komplikationen trat bei einem Patienten ein konservativ beherrschbarer paralytischer Ileus auf. Eine Kontroll-DSA bei 24 Patienten zeigte bis auf einen funktionellen Verschluß eine freie Durchgängigkeit der GEA mit Darstellung der Anastomose.
Die GEA bietet die Möglichkeit, den mit der rechten ITA nur eingeschränkt erreichbaren Teil der distalen RCA zu versorgen. Aufgrund des möglicherweise initial relativ geringen Flusses der GEA stellt eine stenosierte und dominante RCA primär dagegen eine Indikation zum Venenbypass dar.