Falls man von der verbreiteten Maxime ausgeht, es könne nur eine Wissenschaftstheorie richtig und alle anderen müssten dann falsch sein, verzweifelt man an der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Der konstruktive Realismus hingegen legitimiert die Grundlagen der TCM, indem er besagt, es können ohne Weiteres mehrere Wissenschaftstheorien nebeneinander bestehen, abhängig von zeitlichem und kulturellem Kontext. Mehr noch, er nimmt die Anwendung der TCM-Theorien als Beispiel für seine Gültigkeit. So zeigt sich beispielsweise, dass TCM, angewandt nach den Regeln der modernen Westlichen Medizin, wirkungslos ist. Durch Anwendung der TCM-Grundlagen gelingt es aber auch heute noch, bislang unbekannte Krankheiten zu behandeln, wie an Beispielen zu Encephalitis B, SARS etc. gezeigt wird.