Populäre Kultur ist dann gegeben, wenn Verfahren benutzt werden, um Wahlakte nach einer quantitativen Ermittlung aufzulisten. Zur populären Kultur gehören allein die vorderen Plätze entsprechender Ranglisten (die Top Five oder Top Ten). Den allermeisten Charts (auch denen, die auf Kaufakten beruhen) ist nicht zu entnehmen, ob die Ranglistenersten hoch profitabel sind oder ihre Platzierung durch weniger Käufe als bei den Top Five vor einem Jahr zustande gekommen ist. Um Krisen festzustellen, bedarf es deshalb kommentierter Charts. Auffallend an heutigen journalistischen Kommentaren ist, dass die erwartete künftige Krise häufig als Krise großen Ausmaßes vorgestellt wird. Diese ›Krisen‹-Rede bietet allen Rezipienten die Möglichkeit, für die Verschlechterung ihrer beruflichen und ökonomischen Lage allgemein die ›Krise‹ als Grund anzugeben, sie gewährt also ›Schutz‹ vor meritokratischer Abstufung. In Gegenwartsromanen, die eine ökonomische Krise zum Thema haben, wird die Sorge vor meritokratischer Delegitimierung, die Selbstbezichtigung, versagt zu haben, und die Vermutung, von anderen als gescheitertes Individuum wahrgenommen zu werden, zum Antrieb des Erzählens.