Hintergrund
Transkatheterverfahren haben die Therapie der Aortenstenose seit der Einführung 2006 in Deutschland neu hinterfragt. Allein der Anteil katheterbasierter Verfahren ist zwischen 2006 und 2015 von 0,7 auf 46,7 % für isolierte Aortenklappenimplantationen in Deutschland angestiegen.
Fragestellung
Seit der Gründung des deutschen Aortenklappenregisters 2010 werden alle Aortenklappenprozeduren in Deutschland dokumentiert und ausgewertet. In vorliegender Arbeit sollen die Dreißigtage- und Einjahres-Follow-up-Ergebnisse aus dem Register vorgestellt werden.
Ergebnisse
Die Dreißigtagemortalität für den konventionellen Aortenklappenersatz (AKE) betrug 2,4 % und fiel somit geringer als die transvaskuläre Aortenklappenimplantation (TV-AKI) mit 5,6 % und die transapikale Aortenklappenimplantation (TA-AKI) mit 9,0 % aus. Die Einjahresmortalität zeigt eine noch größere Diskrepanz: AKE 6,7 %, TV-AKI 20,7 und TA-AKI 28 %. Risikoadjustiert gleicht sich jedoch die Mortalitätsrate nach einem Jahr innerhalb der Gruppen an, im Besonderen bei einem logistic EuroScore >20 % und einem German Aortic Valve Score >6. Die Schrittmacherimplantationsrate innerhalb eines Jahres betrug für den AKE 7,7 %, für die TV-AKI 26,2 % und für die TA-AKI 14,1 %. Eine Subgruppenanalyse für Transkatheteraortenklappenimplantationen (T-AKI) zwischen 2011 und 2013 zeigte im Schnitt 4,1 % größere vaskuläre Komplikationen und 5,8 % residuale Aortenklappeninsuffizienzen.
Schlussfolgerung
Der konventionelle AKE bleibt mit seinen hervorragenden Ergebnissen der Goldstandard für die Therapie der Aortenklappenstenose. Die Komplikationsraten für T‑AKI haben sich zwar verbessert, sind jedoch nach wie vor bedenklich. Die Dreijahres- und Fünfjahresergebnisse werden darüber weiteren Aufschluss geben. Die sorgfältige Patientenevaluation im Heart-Team zur optimalen Behandlung der Aortenstenose wird weiterhin die Qualität der individuellen Therapie verbessern.