Hintergrund
Das HWS-Syndrom ist eine verbreitete Diagnose bei Schmerzen, Verspannungen und eingeschränkter Beweglichkeit im Schulter- und Nackenbereich. Als Ursache werden neben strukturellen Veränderungen der Wirbelsäule v. a. muskuläre Dysbalancen genannt, die bewegungsarmen und einseitigen Alltagssituationen zugeschrieben werden. Das Ziel dieser Pilotstudie war, den Einfluss von Einlagen auf Patienten mit HWS-Syndrom zu untersuchen.
Probanden und Methoden
Insgesamt 37 Probanden (26 weiblich, 11 männlich) wurden randomisiert in 2 Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde mit sensomotorischen Einlagen, die andere mit klassischen stützenden Einlagen versorgt. Die Einlagen wurden über einen Zeitraum von 6 Wochen getragen, wobei jeweils vor und nach der Tragezeit der Einlagen Schmerzen und Verspannungen im Bereich des Schulter-Nacken-Bereichs mit einer visuellen Analogskala erfasst, die Balance mittels einer Druckmessplatte untersucht und die HWS-Beweglichkeit mit einem Inklinometer getestet wurde.
Ergebnisse
Durch das Tragen sensomotorischer Einlagen zeigte sich eine Linderung der Symptome des HWS-Syndroms. Die empfundenen Schmerzen und Verspannungen konnten im Vergleich Eingangs- zur Ausgangsmessung reduziert werden. Ferner ließ sich nach dem Tragen der sensomotorischen Einlagen eine Stabilisierung der sagittalen Balance feststellen. Bei allen Probanden wurden durch plantare Stimulation die Bewegung in Bezug auf die Rotation nach rechts und die Flexion signifikant erhöht. Bei den klassischen mechanischen Einlagen ließen sich keine signifikanten Ergebnisse nachweisen.
Schlussfolgerung
Um Symptome beim HWS-Syndrom erfolgreich zu behandeln, sind sensomotorische Einlagen im Bereich der konservativen Behandlung eine wirkungsvolle Option.