Kommunikation über soziale Netzwerke und Messenger-Programme und der Gebrauch von Smartphones haben in den vergangenen Jahren rasant zugenommen und sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Wir berichten über einen 25-jährigen Patienten mit emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung, der während einer stationären psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung im Rahmen einer Belastungserprobung am Wochenende über eine Messenger-App Fotografien von akut zugefügten Selbstverletzungen an eine Gruppe von Mitpatienten gesendet hat, mit denen er über einen Gruppenchat dauerhaft kommunizierte. In diesem Rahmen werden mögliche Dynamiken, die sich aus der Nutzung sozialer Medien für eine stationäre psychiatrische Behandlung ergeben können, diskutiert. Außerdem werden das Phänomen der Kommunikation von Patienten über diese sozialen Medien allgemein erörtert und mögliche Konsequenzen für das psychiatrisch-psychotherapeutisch-psychosomatische Arbeitsfeld diskutiert.