Junge Menschen mit chronischen belastungsabhängigen Unterschenkelschmerzen, bei denen normale Druckverhältnisse im Muskelkompartiment herrschen und ein unauffälliger Befund in der bildgebenden Diagnostik vorliegt, leiden gelegentlich an einem Nerveneinklemmungssyndrom. Bei diesen Patienten werden durchweg eine ganze Reihe diagnostischer Untersuchungen und oftmals vergebliche Therapien durchgeführt, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. Traumatologen sind sich dieser Nervenerkrankungen nur in geringem Maße bewusst. Beschwerden im Unterschenkel, die häufig nachts auftreten und unter Belastung zunehmen, in Kombination mit Veränderungen der Empfindung in der Haut des Fußes sind Hinweise auf eine Einklemmung der N. peronaeus communis oder des N. tibialis. Bei Versagen konservativer Therapieansätze wird die Neurolyse empfohlen.