Der Beitrag beschäftigt sich mit der sozialen Konstruktion einer computerisierten Patientenakte für die Dokumentation eines Intensivpatienten. Die Intensivstation wird dabei unter Verwendung von Ergebnissen aus dem Symbolischen Interaktionismus dargestellt als eine Arena, in der die Repräsentanten verschiedener sozialer (Berufs-) Welten versuchen, bestimmte Stile medizinischer Praxis durchzusetzen. Das Computersystem MEDOK dient der Dokumentation eines intensivmedizinischen Patienten. Der Beitrag folgt den empirischen Verläufen der sehr unterschiedlichen und sehr kontroversen Konstruktionen dieser neuen Technik in der Arena. Gezeigt wird, wie diese Konstruktionen eher inszeniert als ausgehandelt werden. Im Verlauf des daraus entstehenden Konflikts kommt es zu einer erstaunlichen Vielfalt wechselseitiger Neuschöpfungen, Authentizierungen und Versuchen, die Praxis der anderen sozialen Welten derjenigen der eigenen anzugleichen.