Mittels NIR-Spektroskopie wurden radiale Profile des Zellulosegehalts, der Holzdichte, des Cellulose-Mikrofibrillenwinkels (MFA) und des Elastizitätsmoduls (MOE) von 20 Jahre alten Plantagen-Eucalyptus globulus erstellt, um nicht rückverformbare Kollapsbereiche in Verbindung mit Zugholz zu erkennen. Radiale Bohrkerne (vom Kambium zur Markröhre) wurden aus Bäumen, die verschiedene waldbauliche Behandlungsverfahren repräsentieren, in 1,0 m Höhe entnommen. Nah-Infrarot (NIR)-Spektren wurden entlang der radialen/longitudinalen Fläche eines jeden Kerns in 1 mm Abständen gemessen, nachdem diese bei 40 °C auf eine Gleichgewichtsfeuchte (ECM) von 12 % getrocknet worden waren. Nach Dampfkonditionierung und erneuter Trocknung auf 12 % EMC wurde das tangentiale Schwindmaß an acht Stellen entlang eines jeden Kerns gemessen. Aus 20 der untersuchten Bäume wurden zusätzliche Kerne entnommen. Radiale Dichte-, MFA- und MOE-Profile wurden an Holzstreifen aus diesen Kernen mittels des Holzanalysegeräts SilviScan 3 erstellt. Aus den Eigenschaftsprofilen und den radialen NIR-Scans dieser Kerne wurden mittels partieller Regression NIR-Kalibrierungen entwickelt. Diese sowie eine bestehende NIR-Kalibrierung des Zellulosegehalts wurden zur Bestimmung der radialen Profile der vier Holzeigenschaften des ersten Kernkollektivs verwendet. Die so bestimmten Holzeigenschaften wurden dann mit den aktuell gemessenen tangentialen Schwindmaßen und dem Auftreten sichtbarer Banden von nicht rückverformbarem Kollaps in Beziehung gebracht. Es wurde ein Regressionsmodell entwickelt, mit dem die Bereiche mit nicht rückverformbarem Kollaps aus dem mittels NIR bestimmten Cellulosegehalt und dem Elastizitätsmodul zuverlässig bestimmt werden können. Mikroskopische Aufnahmen gefärbter Holzabschnitte wiesen darauf hin, dass der Kollaps durch das Auftreten von Zugholz verursacht wurde.