Die Arthrofibrose ist eine gravierende Komplikation nach Verletzungen und operativen Eingriffen an Gelenken mit einer meist schmerzhaften Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit. Es sollte zwischen einer primären und sekundären Form differenziert werden.
Die primäre Arthrofibrose wird durch eine generalisierte Bindegewebevermehrung charakterisiert, während die sekundäre Form sich auf eine lokale Pathologie zurückführen lässt. Die kausale und formale Pathogenese der primären Arthrofibrose sind bisher nicht geklärt. Neben Veränderungen im Bindegewebe, ähnlich denen bei Organ- und systemischen Fibrosen, findet sich eine chronische inflammatorische Reaktion, die Hinweise auf eine Immunpathogenese liefert.
Die sekundäre Arthrofibrose hat meist eine lokale, mechanische Ursache, die vorwiegend durch arthroskopische Eingriffe therapiert werden kann. Für die Behandlung der primären Arthrofibrose hat sich ein zweistufiges Vorgehen mit Arthrolyse des anterioren Kniekompartiments in Kombination mit einer posterioren Kapsulotomie bewährt.