Epidemiologie
Nierenneoplasien machen etwa 3–4 % aller malignen Tumoren des Erwachsenen aus, und etwa 80–90 % aller malignen Tumoren der Niere sind Nierenzellkarzinome.
Diagnostik
Die Sonografie gilt als die führende Untersuchung zur Frühdetektion von Nierentumoren.
Therapie
In den letzten Jahren wurde die Therapie des Nierenzellkarzinoms durch neue therapeutische Möglichkeiten sowohl beim lokal begrenzten als auch in fortgeschrittenen und metastasierten Stadien bereichert. Die Klassifikation des Nierenzellkarzinoms erfolgt auf Grundlage der TNM- (T: Tumor, N: Lymphknotenbefall, M: Metastasen) und der UICC-Kriterien (UICC: „Union internationale contre le cancer“). Zum gegenwärtigen Zeitpunkt zählen sog. „targeted drugs“ wie Tyrosinkinaseinhibitoren, VEGF-Rezeptor-Antagonisten (VEGF: „vascular endothelial growth factor“) oder mTOR-Inhibitoren (mTOR: „mammalian target of rapamycin“) zum Standard der medikamentösen Therapie. Eine Verbesserung der Ansprechrate auf diese Behandlung mittels zytoreduktiver Tumornephrektomie oder Metastasenresektion ist anzunehmen und sollte insbesondere bei Patienten mit gutem Performance-Status erfolgen. Darüber hinaus kann die Metastasenchirurgie bei solitären oder komplett resektablen Befunden durchaus auch einen kurativen Behandlungsansatz darstellen.
Prognose
Bereits bei der Diagnosestellung liegt bei etwa 25–30 % aller Patienten mit einem Nierenzellkarzinom eine Metastasierung vor. Bei weiteren 20–30 % der Patienten, die sich einer radikalen Nephrektomie mit kompletter Tumorentfernung unterziehen, kommt es zu einem Progress. Das metastasierte Nierenzellkarzinom hat bei einer medianen Gesamtüberlebenszeit von etwa 2 Jahren eine insgesamt schlechte Prognose.