Die pathophysiologische Bedeutung starker Schmerzen mit der stressbedingten Folge kritischer Kreislaufbelastungen ist im Bereich der perioperativen Medizin gut dokumentiert. Aber auch unabhängig von chirurgischen Eingriffen im engeren Sinne können sowohl relativ einfache, kurz andauernde Maßnahmen (z. B. Entfernung einer Thoraxdrainage, Verbandswechsel, Reposition einer Fraktur/Luxation) als auch länger andauernde diagnostische Interventionen (z. B. MRT) belastend sein. Für die letztgenannten Prozeduren ist eine begleitende Medikation gelegentlich bereits etabliert, bei kurz andauernden Interventionen jedoch weniger verbreitet. Spezielle Herausforderungen ergeben sich durch die Tatsache, dass im Rahmen der prozeduralen Analgesie dynamische, d. h. sehr wechselhafte Schmerzintensitäten abgefangen werden müssen. Darüber hinaus ist die prozedurale Analgesie eine fachübergreifende Maßnahme und keinesfalls der Anästhesiologie vorbehalten, zumal o. g. Eingriffe oft ohne Beteiligung der Anästhesiologie durchgeführt werden. Gleichwohl müssen bei der Auswahl der Medikamente sowie hinsichtlich der Überwachung während des Eingriffs Mindeststandards erfüllt werden, um die Patienten nicht zu gefährden. Vor allem aber sind an die Qualifikation des Personals entsprechende Anforderungen zu stellen, wobei der Sicherung der Atemwege eine herausragende Stellung zukommt (Stichwort: Facharztstandard).
Der vorliegende Beitrag stellt diese Anforderungen dar und soll als Orientierungshilfe außerhalb des anästhesiologischen Fachgebiets dienen.