Hintergrund
Die Anzahl an Personen mit chronischen Nackenschmerzen steigt stetig an, auch wenn genaue epidemiologische Zahlen und Kostenanalysen für Deutschland noch ausstehen. Weitgehend gesichert ist die Erkenntnis, dass psychosoziale Faktoren, wie Angst, Beunruhigung, Besorgnis und depressive Stimmungslage, Ursachen für chronische Nackenschmerzen sind. Ziel dieser sekundärpräventiven Studie war, die funktionelle Gesundheit bei Personen im Stadium der Chronifizierung anhand von drei standardisierten zwölfwöchigen sportwissenschaftlichen Konzepten zu verbessern: Rückenschule, Nordic Walking und Masai-Barfuß-Technologie- (MBT-)Schuhen.
Methodik
Es wurde eine randomisierte, prospektive klinische Interventionsstudie mit Baseline-Design aufgebaut. Insgesamt 85 Probanden (Durchschnittsalter 50,7 ± 11,1 Jahre) durchliefen die Randomisierung auf die genannten Interventionsgruppen, wovon 27 (52,6 ± 11,6) der Teilnehmer auf die Rückenschule, 28 (52,5 ± 11,3) auf Nordic Walking und 30 (47,4 ± 9,9) auf MBT entfielen. Die Ergebnisanalyse erfolgte über die vier Assessments SF-36, EQ-5D, FFbH-R und NDI.
Ergebnisse
Die Nackenschmerzen (NDI) und die funktionsbedingten Beeinträchtigungen durch Rückenschmerzen (FFbH-R) konnten in allen drei Interventionen signifikant gelindert werden. Bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (SF-36) zeigten Rückenschule und Nordic Walking bessere Effekte als MBT, während bei Nordic Walking der Gesundheitsstatus (EQ-5D) nicht signifikant gesteigert werden konnte.
Diskussion
Die Studie untermauert, dass regelmäßiges Gruppentraining in allen drei Programmen zu signifikanten Verbesserungen führt. Kleine Fallzahlen der Studie erlauben keine Generalisierung. Weitere Studien müssen zur abschließenden Klärung durchgeführt werden, zumal viele Konzepte auf dem Markt sind, deren Effektivität ungeklärt ist.