Die akute Pankreatitis verläuft bei etwa 20% der Patienten schwer, d. h., es treten Komplikationen auf (Organversagen, Sepsis). Initial ist die Beurteilung des Schweregrads ein Problem, da sich mit keinem Verfahren der schwere Verlauf sicher vorhersagen lässt. Bei Normalwerten von Harnstoff, Hämatokrit oder Blutglukose ist ein milder Verlauf wahrscheinlich.
Die Behandlung des Patienten erfolgt auf einer interdisziplinären Intensivstation. Die enterale Ernährung ist bei schwerem Verlauf Standard. Ein Stellenwert der Antibiotikaprophylaxe bei nekrotisierendem Verlauf ist fraglich. Eine ausreichende Analgesie, (auch mit zentral wirksamen Substanzen) ist obligat. Die Therapie der infizierten Nekrose erfolgt erst dann, wenn sich die Nekrose demarkiert hat (z. B. nach 3 Wochen). Ein primär interventionelles Verfahren ist dem chirurgischen Zugang überlegen. Trotz der Fortschritte in Diagnostik und Therapie liegt die Letalität bei diesem Krankheitsbild bei 15%.