Die Diskussion über Priorisierung soll zu einem Konsens über die Verteilung von Gesundheitsleistungen führen. Das ist unbestreitbar ein gutes Ziel, aber jede politische Debatte muss eine Auseinandersetzung darüber einschließen, ob die diskutierte Strategie überhaupt zum Erreichen des Ziels geeignet ist. Zwar entspricht Priorisierung einer Logik der Evaluation als universaler Legitimationsstrategie, aber damit ist noch keineswegs ausgemacht, ob die mit jedem Priorisierungsverfahren verbundenen vielfältigen und unübersehbaren Effekte in ihrer Summe tatsächlich zu mehr Gerechtigkeit und Vertrauen im Gesundheitswesen führen. Es kann also nicht allein um die Frage des richtigen Verfahrens der Priorisierung gehen, wie ihre Verfechter meinen, sondern die Debatte muss vielmehr auch die Gründe und Abgründe dieser Rationalisierungsstrategie ausloten.(Wie vom Gastherausgeber eingereicht)
The debate on prioritisation aims to generate broad consensus on the social distribution of health care goods. There is nothing wrong with this aim but the political debate around it should include a discussion whether prioritisation is the strategy needed to realize this goal. Obviously, prioritisation follows the currently prevalent logic of evaluation as a universal legitimating strategy but, due to its multiple and unforeseeable effects, this does not necessarily imply that prioritisation will deliver on its promises. Hence, the debate cannot be focused on the appropriate strategies of prioritisation as its proponents seem to intend, but must also include the social costs and potentially adversary effects of this strategy of rationalisation.(As supplied by publisher)